Über das Projekt
Die europäischen Küstenökosysteme sind aufgrund der intensiven wirtschaftlichen und städtebaulichen Tätigkeit und der hohen Bevölkerungsdichte in diesen Gebieten geschädigt. Infolgedessen sind Küstengebiete besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Die erwarteten Szenarien sehen ein hohes Risiko von Katastrophen in diesen Gebieten voraus, wie etwa den Anstieg des Meeresspiegels oder extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen oder Stürme.
In Europa lebt etwa ein Fünftel der Bevölkerung weniger als 10 km von der Küste entfernt, und viele Küstengebiete befinden sich bereits unter dem Meeresspiegel. Daher müssen sich die Küstengemeinden an die Risiken des Klimawandels anpassen. Bisher basieren die meisten Präventionsmaßnahmen auf dem Bau ingenieurtechnischer Lösungen wie Deichen und Dämmen. In jüngerer Zeit erforschen Küstenmanager weltweit Lösungen, die auf der Natur beruhen [Nature-based Solutions (NbS)], als nachhaltige Alternative, um mit den Risiken des Klimawandels in Küstengebieten umzugehen.
Das LIFE ADAPTA BLUES-Projekt soll beweisen, dass die Erhaltung und Wiederherstellung von Ästuarien und deren Ökosystemen eine effiziente Strategie ist, um die Anpassung an den Klimawandel in den Küstengebieten der europäischen Atlantikküste zu verbessern.
Das Projekt in Zahlen
Ziele
Das Life ADAPTA BLUES-Projekt verfolgt diese spezifischen Ziele, um sein Hauptziel zu erreichen.
Maßnahmen
Das LIFE ADAPTA BLUES-Projekt sieht verschiedene Arten von Maßnahmen vor, um seine Ziele zu erreichen.
LIFE ADAPTA BLUES
Der LIFE ADAPTA BLUES wird in drei verschiedenen europäischen Regionen entwickelt: Coimbra (Portugal), Kantabrien (Spanien) und Zeeland (Niederlande). Die Vorbereitungs- und Durchführungsmaßnahmen, um technische Empfehlungen für die Anpassung und Abschwächung des Klimawandels zu entwickeln, basieren auf fünf Ästuarien, die sich in den drei Regionen des Projekts befinden: dem Mondego-Ästuar in Coimbra, dem Oyambre-Ästuar, der Bucht von Santander und der Sümpfe von Santoña in Kantabrien und der Westerschelde in Seeland. Diese Ästuarien weisen eine breite Palette von ökologischen und sozioökonomischen Merkmalen auf, so dass sie die große Vielfalt der Ästuarien an der Atlantikküste Europas darstellen. Darüber hinaus wird das Projekt die Wiederherstellung von Salzwiesengemeinden in dem Mondego-Ästuar in Coimbra durchführen, einem von menschlichen Aktivitäten stark betroffenen Ästuar, wo zudem der voraussichtliche Anstieg des Meeresspiegels eine ernsthafte Bedrohung für die angrenzenden Orte darstellen kann.
Lösungen, die auf der Natur beruhen
Die auf der Natur beruhenden Lösungen (NbS) decken eine Reihe von Ansätzen ab, die natürliche Prozesse und Arten nutzen, um gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen und Lösungen für Umweltprobleme zu bieten. Diese Strategien setzen die wesentlichen Eigenschaften der Natur ein, um Alternativen vorzuschlagen, die nachhaltig, kostengünstig und flexibel sind, nicht nur von einem ökologischen, sondern auch von einem wirtschaftlichen Standpunkt aus. Ziel ist es, Städte zu renaturieren und die Gesellschaft nachhaltiger und wohlhabender zu machen: Es geht darum, mit der Natur zu arbeiten und nicht dagegen.
Das LIFE ADAPTA BLUES-Projekt konzentriert sich auf die Wiederherstellung von Ästuaren und deren Ökosystemen als eine auf der Natur beruhende Lösung zur Vermeidung der mit dem Klimawandel verbundenen Risiken in Küstengebieten. Die Fläche europäischer Ästuarien ist unter anderem durch die Landgewinnung und die Ausbreitung invasiver Arten zurückgegangen. Mit dem Flächenverlust der Ästuarien gehen auch alle Vorteile, die diese Ökosysteme für Küstengebiete haben, verloren.